Ein Student in Münster/Westfalen |
wollte ein Mädchen nackt malen. |
Sie war sehr adrett |
und zog ihn ins Bett. |
Jetzt muss er Unterhalt zahlen. |
Es hörte ein Lauscher aus Schwand |
die eigene Schand' an der Wand. |
Gottlob sprach der Mann |
nicht deutsch nebenan |
so dass er die Schand nicht verstand. |
Ein Fernsprechteilnehmer aus Gracht |
erregte sich oft auf Verdacht. |
"Verrecken soll's" rief er, |
"das Drecksungeziefer |
von Wanze, die so etwas macht!" |
Aus Eifersucht wollte in Föhren |
ein Mann seine Gattin abhören. |
Doch die hielt den Mund |
und ließ, bis zur Stund' |
sich mit dem Geliebten nicht stören. |
Ein Junge versteckte in Banzenweiler |
im Nebenhaus Wanzen, weil er |
nichts wußte vom Leben. |
Vom Leben daneben. |
Jetzt weiß er 'nen ganzen Teil mehr... |
Es kaufte ein Freßsack in Rattlar |
Konserven weil darauf Rabatt war, |
trug heim sie voll Glück, |
fraß einhundert Stück |
und weinte vor Gram, als er satt war. |
Ein Säufer hat bisher in Werth |
der Wirtschaft 'nen Aufschwung beschert. |
Jetzt bremst er voll Sorgen |
daß andernfalls morgen |
Hans Eichel die Steuern vermehrt. |
Ein Leichtathlet, wohnhaft in Herford |
trieb jahrelang nur mit dem Speer Sport. |
Dann fand er Gertrude, |
zog in deren Bude |
und seit der Zeit treibt er's mit der dort. |
Ein schwerkranker Mann aus Simmern, |
der konnte vor Schmerz nur noch wimmern. |
Sprach der Doktor: "Nur Mut, |
die Sache steht gut, |
denn jetzt kann's sich nicht mehr verschlimmern." |
Es wollte ein Gast in Hessen |
sein zähes Schnitzel nicht essen. |
Der Koch sprach ganz bleich: |
"Ich dachte mir's gleich, |
ich hab das Lenor vergessen." |