Meinung/Archiv

IBAN - Die Schreckliche

Von Stefan Benz

Zar Iwan IV. Wassiljewitsch hat sich einen schlechten Namen gemacht. Man kennt ihn als Iwan den Schrecklichen. Und den Titel hat er sich blutig verdient: ein depressiver Choleriker, Sadist und Tierquäler, der seinen ersten politischen Mord mit 13 veranlasst haben soll. Den eigenen Sohn hat er erschlagen, seinen getreuesten Kanzler
ließ er zerstückeln. Die glücklichsten seiner acht Frauen endeten im Kloster oder in der Verbannung, die unglücklichen wurden gepfählt, ertränkt, vergiftet. 

Außer durch brachiale Verwaltungs- und Rechtsreformen fiel er seinem Volk durch exzesslve Massenexekutionen auf.

Wenn die Europäische Union nun ab 2014 ein internationales Folterinstrument legalisieren will, dann muss man immerhin anerkennen, dass sie nicht verschleiert, 
was sie tut. Das Straßburger Parlament hat den Weg frei
gemacht für Iban die Schreckliche: 22 Ziffern lang ist die International Bank Account Number, die wir uns merken
müssen. Dabei ist die Abkürzung nicht ganz treffend übersetzt. Iban steht eigentlich für "Jnfamer bürokratisch-algebraischer Nonsens".

22 Ziffern bei jeder Überweisung! Da möchte man bei jedem Unglückszahlendreher einem Eurokraten den Hals umdrehen, wie der Zar von Russland es getan hätte. 

Der Wüterich soll übrigens in seinen letzten Regierungsjahren nur noch heulend durch sein Schloss gelaufen sein. So wird es uns in zwei Jahren auch ergehen, wenn wir zu unserer Hausbank gehen. Iban macht Dich zum Iwan!

Quelle: "Darmstädter-Echo/Echo-Eck" vom 15.02.2012

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