Meinung/Archiv




Himmlische Ruhe

VON JENS KLEINDIENST

Tausende ausgefallene Flüge, zehntausende festsitzende Reisende, hoffnungslos überfüllte Züge, Millionenverluste für Airlines, eine am Rande Europas
gestrandete Kanzlerin - die Aschewolke
eines isländischen Vulkans bringt den ganzen Kontinent durcheinander.
Schlimm, schlimm!


Wirklich?
Es kommt darauf an, wo man lebt. Eine ungewohnte Ruhe hat sich am Freitag über dem lärmgeplagten Rhein-Main-Gebiet ausgebreitet.
In Rüsselsheim, Raunheim und Mörfelden hört man plötzlich die
Vögel zwitschern. Der Himmel über Südhessen strahlt tiefblau ohne einen einzigen Kondensstreifen, abends zaubert die Asche ein feuriges Rot an den Horizont.
Für die Menschen rund um den Flughafen ist der vorübergehende Stillstand des Luftdrehkreuzes ein Geschenk des Himmels - der isländischen Asche sei Dank.

Auch am Samstag soll der Flugverkehr auf Rhein-Main ruhen. Die Sonne strahlt, und es wird noch wärmer. Ein ganz besonderer Tag der himmlischen Ruhe!



Quelle: "Darmstädter-Echo/Am Rande" am 17.04.2010, dem 2. Tag des -infolge des Vulkanausbruchs (Eyjafjallajökull) in Island- geschlossenen Luftraums in Nord- und Mitteleuropa für den Flugverkehr



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