Ob nun Er-, Es- oder Siemens, Deutschland hat Technologieunternehmen von Rang. 2008 hat die Deutsche Bahn bei Siemens 16 ICE III bestellt, 2011 sollten sie fahren, nun verkehren Ende 2013 bereits vier. Allerdings im Probebetrieb und ohne Passagiere.
Zur extremen Langsamkeit der neuen Hochgeschwindigkeitszüge sagt das Eisenbahnbundesamt, es habe Probleme mit Bremsen, Radsätzen und Klimaanlagen gegeben sowie eine Menge gut versteckter Softwarefehler in der Zugsteuerung. Vielleicht hätte Siemens eher Dampfloks aus der Reichsbahnzeit restaurieren sollen. Damals gab es bereits Räder, die vollkommen rund waren, sich drehten und auch in Radsätzen miteinander kooperierten. Gerüchten zufolge soll es sogar Züge mit Bremsen gegeben haben. Die Zugsteuerung geschah durch einen analogen Lokführer mit Mütze und die Klimatisierung durchs offene Fenster.
Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser verspricht nun, man wolle künftig enger mit der Deutschen Bahn zusammenarbeiten. Sehr löblich. Denn wer mit der irischen Bahn, dem Privatanbieter für die Strecke Timbuktu–Agadir oder dem Betreiber der Zahnradbahn auf den Wendelstein zusammenarbeitet, wenn er neue ICE fürs deutsche Netz plant, braucht sich nicht zu wundern, wenn der Zug nicht mit zwei Minuten, nicht mit zwei Stunden, sondern mit zwei Jahren Verspätung einläuft.
Unter den jüngsten Agentur-Fotos zum ICE-Problem stand zu lesen: „Hier arbeitet ein Monteur in einer Siemens-Fabrikrationshalle in Krefeld am neuen ICE-Zug.“ Da haben wir ein echtes Problem: Für den Bau der nächsten ICE-Generation sollte in Krefeld unbedingt ein zweiter Monteur eingestellt werden. Das verkürzt die Wartezeit für die Bahn um die Hälfte! Und ist ganz einfach zu machen.
Quelle: "Darmstädter-Echo/Echo-Eck"
vom 31.12.2013