Abschnittspartner
Den Ehevertrag der Regierung krönt die Überschrift "Gemeinsam für Deutschland - mit Mut und Menschlichkeit". Der gemeinsame Weg ist allerdings nur eine Kurzstrecke, eine "Lebensabschnittspartnerschaft", wie Vize-Kanzler Müntefering sagt. In der Politik geht es eben nicht anders zu als bei vielen von uns daheim. Und damit wir uns auf der Arbeit auch nicht mehr groß umorientieren müssen, plant das schwarz-rote Lebensabschnittspaar, dass wir und unsere Arbeitgeber auch erst mal nur kurze Abschnittspartnerschaften eingehen. Die können nach einem Monat zu Ende sein, oder nach 7, 13 oder 24 Monaten. Erst wenn sie 2 Jahre halten, gibt es feste Verträge. Vielleicht gibt es auch nie welche, sondern eine neue Beziehung mit einem anderen Partner oder mit der Agentur für Arbeit. Das ist "Mut und Menschlichkeit", heruntergebrochen auf unsere heutige Zeit. Bei wechselnden Jobs sollte man allerdings dauerhafte Wohnsitze meiden. Zumal die Arbeitgeber nicht mehr für Unfälle auf dem Arbeitsweg aufkommen wollen. Es kann nicht sein, sagt der Vorsitzende von Niedersachsen- Metall, Röders, dass Firmen mit Beiträgen belastet werden, nur weil Arbeitnehmer "einen langen oder riskanten Weg zur Arbeit wählen". Genau. Und wenn ihnen das nicht passt, können sie sich ja neue Arbeitgeber als Partner wählen.
Quelle: "Die Spitze" aus IG-Metall direkt (Ausgabe 21 vom 23.11.2005)
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