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Aktuell
Der
ewige Thomas
Es
ist schwer vorstellbar, wie das deutsche Fernsehen ohne Thomas
Gottschalk überleben kann. Zurzeit ist er überall, er liest Bücher
und zwingt die Autoren, ihm zuzuhören wenn er erzählt, was er vom
Inhalt behalten hat. Außerdem schreibt Gottschalk selbst Bücher mit
Titeln wie „Herbstblond" oder „Herbstbunt", sitzt in
Talkshows und erzählt, was er vom Inhalt behalten hat und dass er
eigentlich nichts zu sagen habe und sofort aufhören würde, wenn die
Leute ihn nicht mehr sehen wollten. Aber dazu kommen die Leute gar
nicht, weil Gottschalk immer da ist. Sobald Günther Jauch und
Barbara Schöneberger in einem Studio zusammenstehen, ist er
automatisch auch da. Selbst wenn jemand sehr gut Klarinette spielt,
sagt er das unter irgendeinem Vorwand an.
Neuerdings lässt
Gottschalk das Gerücht verbreiten, er stehe nicht nur für eine
einmalige Sendung, sondern für eine Neuauflage von ,Wetten, dass.."
bereit. Natürlich nur, wenn die Leute ihn noch sehen wollen. Was
bleibt ihnen auch anderes übrig? Die Chance, dass eine Generation
heranwächst, die nichts von Gottschallk mitbekommt, wurde vertan.
Wenn ab 2020 „Wetten, dass.?" in Serie geht, werden sich auch
die Enkel meiner Kinder das Fernsehen nicht mehr ohne Gottschalk
vorstellen können, obwohl es dann gar kein Fernsehen mehr geben wird
– aber Thomas Gottschalk.
Ihr Hans Zippert*
Quelle: Zipperts TV-Welt / Hör Zu 44/2019 (Satiriker Hans Zippert kommentiert neue TV-Trends)